Tuesday, November 25, 2014

Große Datenmengen teilen

Eine Herausforderung bei Gruppenarbeiten ist es, dass alle Beteiligten zu jeder Zeit dieselben Informationen bzw. die aktuellsten Version der gemeinsamen Arbeit haben sollten. Beim letzten Präsenz-Termin der Lehrveranstaltung ergab sich die Frage nach Möglichkeiten, große Datenmengen (und bei Medien-Dateien ist das der Fall) miteinander zu teilen. Einerseits gibt es Webseiten, auf die Dateien hochgeladen und über einen Link (der z.B. per Email versandt wird) wieder abgerufen werden können. Eine Liste mit fünf solcher Plattformen sind HIER zu finden. Diese sind allerdings nur bedingt hilfreich, nämlich nur wenn es sich um eine überschaubare Anzahl von Dateien handelt.

Für einen schnelleren und aktuelleren Austausch von vielen Dateien hat sich auch Dropbox bewährt - ein Service durch das alle Beteiligten auf denselben Ordner zugreifen können und jeweils die aktuellsten Versionen von Dateien austauschen können. Besonders wenn mehrere Mediendateien, wie beispielsweise für einen Remix verwendet, für alle zur Verfügung stehen sollen, kann dies die Zusammenarbeit wesentlich erleichtern.

Falls jemand noch weitere bewährte Möglichkeiten des Datenaustausches weiß, bitte in den Kommentaren unten ergänzen!


Thursday, November 20, 2014

South Park: Mr*s Garrison als Heteronormativitätskritik?



Eine Gruppe aus der Lehrveranstaltung widmet sich "South Park":
Im Zuge der LV „Geschlecht, Medien und Technik-Lernen” versuchen wir, die Darstellung von Garrison als queerer Charakter in South Park kritisch zu behandeln. Dieses Thema wird anhand eines Political Remix Videos präsentiert. Wir möchten die Entwicklung der verschiedenen sexuellen Neigungen bzw. geschlechtlichen Selbstzuordnungen der Figur „Mr. Garrison“ bzw „Mrs. Garrison“ nachzeichnen und damit darauf eingehen, wie sich eine Person im Laufe ihres Lebens ihren sexuellen Neigungen und geschlechtlichen Identitäten hingibt, auch wenn diese nicht den gesellschaftlichen Normen entsprechen könnten.
Durch das Neuentdecken und das Ausleben seiner sexuellen Neigung, sei diese nun homo- oder heterosexuell, wird der Charakter den wir behandeln immer in einem neuen Licht dargestellt. Seine Persönlichkeit und sein Auftreten verändern sich. Die Figuren in seinem Umfeld gehen auch anders mit der jeweiligen sexuellen Neigung bzw. Geschlechtsidentität um. In unserem Projekt spielen diese Figuren auch eine interessante Rolle. So wie im richtigen Leben stößt man hier auf Akzeptanz aber auch Intoleranz.
Zu Beginn der Serie ist der Charakter ein nicht geouteter Homosexueller, der versucht seine sexuellen Neigungen zu verstecken. Im Laufe der Serie durchläuft er mehrere physische und psychische Veränderungen. Er ist sich seiner homosexuellen Neigung durchaus bewusst, leugnet diese aber sehr lange, bis er sich outet. Ein entscheidender Moment im Leben des Mr. Garrison. Im weiteren Verlauf der Serie unterzieht er sich einer Geschlechtsumwandlung.
Wir versuchen darauf einzugehen, wie die anderen Charaktere in South Park auf die jeweiligen sexuellen Orientierungen bzw. geschlechtlichen Identitäten reagieren und die Unsicherheiten von Mr*s. Garrison zu veranschaulichen.
Die Schwierigkeit, die sich bei unserem Projekt stellt, ist, dass South Park auf einer tieferen Analyseebene zwar sehr gesellschaftskritisch ist und tabuisierte Themen aufgreift, diese allerdings oft in diskriminierender und teilweise auch überzogener und respektlos-lustiger Weise dargestellt werden. Dadurch könnte es schwer werden, eine wertschätzende Darstellung der Queer-Thematik herauszuarbeiten.

Wednesday, November 19, 2014

Prinzessinnen vs. Barney Stinson

Eine weitere Gruppe schreibt über ihr Vorhaben:
Unser Remix kritisiert die heteronormativen und patriarchalen Strukturen, die in Sitcoms als Normalitätsfolie vermittelt werden. Durch diese Banalisierung werden traditionelle Geschlechterrollen und Beziehungsmuster unreflektiert gelassen und so von Zuseher*innen reproduziert. Unsere Darstellung wendet gegen diese Position und möchte die Multidimensionalität von Beziehungskonzeptionen herausarbeiten. Das passiert durch die Gegenüberstellung von typisch männlich definierten Serienstereotypen und der passenden weiblichen Gegenspielerin. Als Paradebeispiel dient uns der Serienheld von "How I met your Mother", Barney Stinson. Dieser Charakter stellt am besten den verzerrten Blick der Filmindustrie auf das Objekt Frau dar. Die Gegenspielerinnen werden von Disneyprinzessinnen (Rapunzel, Anna aus „Frozen“, Mulan, Arielle, Tiana aus „Küss den Frosch“ und Belle aus „Die Schöne und das Biest“) verkörpert. Als Klischeeform der Prinzessin stellt sich jedoch eine freche emanzipierte Frau diesem Männlichkeitsbild entgegen. Durch diesen Stilbruch möchten wir Denkanstöße in Bezug auf die Geschlechterthematik und die repräsentativen Beziehungsmuster in Film und Fernsehen schaffen.

Der Schuh des Manitu


Eine andere Gruppe widmet sich der Darstellung von Homosexualität in Kinofilmen:
Wir haben uns für die Filme "Der Schuh des Manitu" & "Brokeback Mountain" entschieden und möchten mit diesen einen Remix produzieren.  
Unser Konzept ist es, die Unterschiede der homosexuellen Figuren in den beiden Filmen zu analysieren und wir wollen diese gegenüberstellen. Im Schuh des Manitu wird die homosexuelle Figur als eine Witzfigur dargestelllt und lächerlich gemacht. Im Film Brokeback Mountain hingegen werden die homosexuellen Figuren durch ein Drama inszeniert. Bei diesen beiden Filmen lassen sich hoffentlich auf kritische Weise Unterschiede in der Darstellung von homosexuellen Männern in Kinofilmen veranschaulichen. Und vielleicht können wir durch diesen Remix die Gesellschaft zu einer kritischen Perspektive auf die Darstellungen von Homosexualität in den Medien anregen. Wir werden versuchen einige passende Szenen gegenüber zustellen und es auch auf eine anregende Art zu präsentieren.

Die wahre Liebe des Barney Stinson

Dies Gruppe lässt für ihren Remix Charaktere aus unterschiedlichen Fernsehserien einander begegnen:
Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Gender, Medien und Technik-Lernen“ machen wir ein Projekt, bei dessen Umsetzung wir uns für den kreativ-technologischen Zugang entschieden haben. Mit Hilfe dieses Zugangs wollen wir ein Political Remix Video aus den Serien „How I Met Your Mother“ und „The Big Bang Theory“ erstellen.
In der Serie „How I Met Your Mother“ wird Barney Stinson als Macho, Draufgänger und notorische Frauenheld beschrieben. In seiner Rolle ist er stehts perfekt gekleidet und von sich selbst überzeugt, jede Frau zu erobern. Barney ist dafür bekannt, dass er nur ein Abenteuer mit seinen sogenannten „Traumfrauen“ mit den Maßen 90-60-90 sucht.
Nie würde Amy Farrah Fowler in das typische Frauenbild von Barney Stinson passen. In der Serie „The Big Bang Theory“ wird Amy Farrah Fowler als nüchterne, schlagfertige, teils verrückte Wissenschaftlerin beschrieben, die sich nur aufgrund einer Abmachung mit ihrer Mutter, einmal im Jahr mit einem Mann trifft. Typisch für Amy ist auch, dass ihre Empathie nicht immer mit ihrer Umgebung kompatibel ist.
Durch die vermittelten Stereotypen in den verschiedenen Serien, würde ein Mann wie Barney Stinson nie eine Frau wie Amy Farrah Fowler beachten. Deshalb wollen wir mit unserem Remix diese vorgegebenen Klischees brechen und eine untypische Liebesbeziehung zwischen zwei verschiedenen Stereotypen entstehen lassen. Dieser Remix soll aufzeigen, dass die Gesellschaft uns noch viel zu oft wiederspiegelt, was uns in den Serien vorgezeigt wird. Die Liebe geht abseits von Klischees, Herkunft, Religion und sexueller Ausrichtung ihre Wege, ohne lang Fragen zu stellen.
Die für das Video benötigten Sequenzen werden wir mittels Schnittprogramm aus den zwei Serien herausschneiden und anhand eines neuen Drehbuches wieder zusammensetzen.

When Charlie met Samantha

Eine weitere Gruppe widmet sich der Darstellung von Geschlechterverhältnissen in intimen Beziehungen:
Im Rahmen des Seminars „Geschlecht, Medien, Technik-Lernen“ haben wir uns zum Thema „political remix videos“ folgendes Projekt ausgedacht:
Seit einigen Wochen beschäftigen wir uns mit den Serien „Sex and the city“ sowie „Two and a half men“, um geeignete Charaktere für unser Video zu finden. Des Weiteren machen wir uns mit der vorhandenen Technik vertraut und basteln uns eine grobe „Story-line“ zusammen. Wir werden uns die nächsten Wochen, anhand der Aufgabenstellung, auf die „freizügige“ Samantha Jones und den „machohaften“ Charlie Harper beziehen.
Zu unserem Video:
Nach einer gemeinsam verbrachten Liebesnacht, bereitet Charlie euphorisch, ein gemeinsames Frühstück vor. Leider muss er dabei herausfinden, dass sich Samantha wortlos aus dem Staub gemacht hat, um sich mit ihren Freundinnen zum Lunch zu treffen. Wie gewohnt zieht Samantha das Gespräch auf ihre letzte Eroberung, wobei sie für Charlie kein gutes Wort übrig hat. Charlie ist jedoch noch guter Dinge und weiß nichts von ihrem Desinteresse ihm gegenüber. Aus diesem Grund lädt er Samantha zu einem weiteren Treffen ein – sie willigt ohne großen Hintergedanken ein. An besagtem Abend gesteht er ihr seine Liebe, Samantha lässt ihn jedoch eiskalt abblitzen. Woraufhin er dem Alkohol verfällt.
Unser Grundgedanke hinter dem Video ist es, den Charakter des Charlie Harper in die Rolle des liebevollen „Beziehungsmenschen“ zu versetzen, sowie Samantha als herzlosen, männerverschlingenden Vamp zu beleuchten. Der Fokus liegt darauf, die eigentliche Verkörperung des Charlie Harpers, als herzlosen Frauenaufreißer, aufzubrechen. Er soll daher selbst Opfer einer eiskalten Zurückweisung werden.
In unserem Video wollen wir eine erfolgreiche Frau zeigen, die sich nimmt was sie will. Uns ist es wichtig dies zu beleuchten, da in vielen Medien Frauen als „das schwächere, vom Mann abhängige Geschlecht“ dargestellt werden.

We are family

Eine Teilnehmer*innen-Gruppe der Lehrveranstaltung arbeitet an einem kritischen Remix zum gängigen Familienideal:
Wir haben vor, das System Familie bestehend aus Vater-Mutter-Kind*er kritisch zu beleuchten und zu hinterfragen. Häufig präsentieren Mainstream-Medien das Familiensystem Vater-Mutter-Kind*er sehr stereotyp. Zusätzlich wird Homosexualität, auch im Familienkontext, oft klischeehaft und vorurteilsbehaftet dargestellt.
Ein wesentlicher Teil unserer Arbeit besteht aus der aktuellen TV-Serie "How I met your mother". Wir haben uns hierbei für eine konkrete Folge entschieden, in der Barney (der Womanizer) und Ted (der Romantiker) gemeinsame eine Familie gründen wollen. Die beiden heterosexuellen Männer haben von Frauen genug und beschließen, gemeinsam ein Kind zu adoptieren und somit die heteronormativen Klischees zu durchbrechen.
Unsere Arbeit beinhaltet eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Im Konkreten heißt das: In der Einleitung werden Sequenzen aus dem stereotypen Familienbild gezeigt. Dabei wollen wir auf das Bild der 'normalen' Familie, wie sie in unseren Köpfen existiert, aufmerksam machen. Anschließend wollen wir die Normativität mit einzelnen Videosequenzen durchbrechen um auf unseren Hauptteil überzuleiten.
Im Hauptteil legen wir das Hauptaugenmerk auf die o.g. Serie. Wir haben uns für den Inhalt dieser Serie entschieden, da sie für uns die Klischees vom in den Köpfen vorherrschenden Familiensystem und 'Schwulsein' durchbricht.
Für den Schluss ist es unser Anliegen zu zeigen, das jedes bestehende Familiensystem seinen Platz haben darf und in jeder Form in Ordnung ist.

Friday, November 14, 2014

Desperate Housewives vs. Grey's Anatomy

Ironie und Provokation wollen die Studierenden dieser Gruppe in ihren Remix packen:
Was ist das Schlimmste, was dir als Frau passieren könnte? Unfruchtbarkeit? Brustkrebs? Tod? Falsch: Mit 30 noch immer unverheiratet und ohne Kinder dazustehen. So will es uns jedenfalls der Großteil der Filmbranche weismachen. Mit unserem Filmprojekt wollen wir diese völlig verdrehte Ansicht aufs Korn nehmen und zeigen, dass das Leben einer Frau nicht nur von der Suche nach Mr. Right angetrieben wird. Aus diesem Grund hat sich unsere Gruppe mit Begeisterung auf ein Political Remix Projekt gestürzt, in dem wir die zwei Serien Desperate Housewives und Grey’s Anatomy zusammenmischen werden. Zu behaupten Edie Britt würde als lebendes Blondinenklischee herumstöckeln, wäre immer noch die Untertreibung des Jahrhunderts, daher sagen wir einfach, sie ist die perfekte Besetzung für die erste Frauenrolle in unserem Film. Den Part ihrer Gegenspielerin übernimmt Susan Mayer, die mit liebenswerter Tollpatschigkeit durch ihre Welt stolpert. Unter diesen so unterschiedlichen Charakteren wird ein Kampf ausbrechen, der nicht die Leidenschaft ihres Angebeteten in Flammen aufgehen lassen wird, sondern ein Haus. Oder zwei. Natürlich kann der Grund für diesen Streit nur bei einem Mann zu finden sein, aber nicht bei irgendeinem. Nein! Die Rede ist von Mister Perfekt schlechthin: Derek Shepherd – besser bekannt als McDreamy. Von Beruf Arzt, mit dem Aussehen eines Supermodels lässt er die meisten Frauenherzen dahinschmelzen wie Eis an einem Sommertag. Kein Wunder also, dass ihm auch unsere Protagonistinnen verfallen sind. Deren Kampf jedoch steigert sich so lange ins Unerbittliche bis nicht weniger als die gesamte Straße in Schutt und Asche liegt. Schließlich bereitet eine abschließende Nachricht von uns dem ganzen Irrsinn endlich ein Ende:

Don’t destroy yourself for McDreamy.

Be different.

Love different.


Political Remix Video – Roger Moore

Eine weitere Gruppe hat Roger Moore als Hauptdarsteller ihres Semester-Vorhabens gewählt, zu dem es auch bereits einen Teaser gibt:
In unserem Projekt soll mithilfe eines einfachen Videoschnitt-Programms (wie dem Windows Movie Maker) ein Political Remix Video erstellt werden, bei dem es um die Gegenüberstellung zweier Charaktere geht, die beide von Schauspieler Roger Moore verkörpert werden. Es handelt sich hierbei einmal um den Charakter des James Bond, der mit seinen sexistischen und heteronormativen Einstellungen dargestellt werden soll, und zweitens um den Charakter Lloyd Faversham aus der 2002 erschienenen Komödie Boat Trip, der durch Moore als überzeichneter Homosexueller dargestellt wird. Die beiden Charaktere sollen in unserem Projekt aufeinandertreffen und so gegenübergestellt werden. Ausschnitte aus James Bond Filmen und Boat Trip werden mit Fokus auf die von Moore dargestellten Charaktere aneinandergeschnitten. Hierbei ist das Ziel die Assoziationen zur bekanntesten Rolle Roger Moores als heterosexueller, „hypermaskuliner“ Geheimagent aufzuweichen und auszuhebeln, indem er auf seine homosexuelle Charakterdarstellung trifft. Dies soll beim Publikum einmal Verwirrung hervorrufen und später zur Einsicht führen, dass die Sexualität einer Person dynamisch und oft nicht stereotyp erkennbar sein kann, wie es aber in den originalen Filmen heteronormativ vermittelt wird. Aus diesen Überlegungen und Ideen hat sich für uns folgende Botschaft entwickelt: "Sind Medien das Spiegelbild der Gesellschaft?" Dem Publikum bleibt die Interpretation dieser (eigentlich rhetorischen) Fragestellung offen.

Geschlecht – Ein Konstrukt aus Sollvorstellungen?

Eine weitere Gruppe von Studenten*innen aus dem Studiums Erziehungs- und Bildungswissenschaften an der Alpen-Adria Universität, die die Lehrveranstaltung besuchen, beschreibt ihr Projekt so:
In dem Seminar „Geschlecht-Medien und Technik-Lernen“ (Alpen Adria Universität), bekamen wir den Arbeitsauftrag einen „political remix“ anhand von Filmen zu schaffen. Die Herausforderung liegt darin, Medien in einem kritischen Licht zu betrachten und einen heteronormativitätskritischen Remix zu gestalten. Die Gruppe sollte anhand des vorgestellten Konzeptes („Kreative Alltagstechnologien: Didaktisches Konzept zur Vermittlung reflexiver-technologischer Kompetenz.“) die Projekte unter Einhaltung eines eigens erstellen Zeitplans erarbeiten. Der Kreativität und den konzeptuellen Rahmenbedingungen sind keine Grenzen gesetzt.
Unsere Gruppe verfolgt die Grundidee, die manifestierten Geschlechterstereotype der christlichen Fundamentalist*innen hervorzuheben und aufzuzeigen mit wie viel Engagement diese verbal in der Öffentlichkeit reproduziert werden. Als Bearbeitungsmaterial diente uns ein Ausschnitt der Regenbogenparade in Wien, in welchem christlichen Fundamentalist*innen gegen die ‚queere Szene‘ protestieren. Diese Christ*innen vertreten ein „ideales“ Bild der Familie, die aus Vater, Mutter und Kindern besteht. Nachdem sie ihre Sollvorstellung beibehalten möchten, wird lautstark gegen die Demonstrant*innen der Parade gehetzt. Wir, die im 21. Jahrhundert leben und der Meinung sind, dass sich die Gesellschaft beziehungsweise die Geschlechterrollen weiterentwickelten, verfolgen in unserer Gruppe das Ziel, die verinnerlichten Bilder der christlich-fundamentalistischen Demonstrant*innen mit Szenen aus dem Film „Meine Frau, die Spartaner und Ich“ zusammen zu führen und dadurch ein heteronormativiätskritisches Statement zu schaffen. 
Grundsätzlich sollte der Remix die Reproduktion der heteronormativen Stereotype offensichtlich machen und die Eigenreflexion anregen, inwieweit jede*r selbst die manifestierten Bilder vertritt und verkörpert.

Tuesday, November 11, 2014

Die Nanny vs. Pippi Langstrumpf

Einen interessanten Remix versprechen diese LV-Teilnehmer*innen und haben auch schon einen kleinen Vorgeschmack online gestellt:
Am 19. Dezember 2014 werden wir im Rahmen der Lehrveranstaltung „Geschlecht, Medien und Technik-Lernen“ unser Political Remix Video präsentieren. Dafür haben wir zwei Serien ausgewählt, welche sich auf den ersten Blick schwer einander gegenüberstellen lassen, da sie eine unterschiedliche Zielgruppe ansprechen und in einem unterschiedlichen kulturellen und historischen Kontext entstanden sind. Genau dieser Herausforderung wollen wir uns stellen. Die Gegenüberstellung einer männerfixierten Nanny und einer männerunabhängigen bzw. männerüberlegenen Pippi haben wir hierfür als Ausgangspunkt genommen. Durch den Remix werden die Hauptcharaktere miteinander verglichen und wir versuchen, die durch die Medienformate vermittelten Normen und Werte neu darzustellen. Wir hoffen, unseren Kolleg*innen einen anregenden und amüsanten Vortrag zu präsentieren und freuen uns, im Anschluss die Hintergründe und Ansichten in einer offenen Diskussion nachzubesprechen. Vor allem soll dies als Gelegenheit genutzt werden, die eigenen Betrachtungsweisen für sich selbst zu reflektieren und neu zu überdenken.

Political Remix „Dirty Dancing“


Das Vorhaben wird von dieser Gruppe so beschrieben:
Mann und Frau als Paar werden als „normal“ dargestellt. Beziehungen zwischen Männern bzw. zwischen Frauen sind keine zu sehen, d.h. das Thema der Homosexualität wird überhaupt nicht aufgegriffen. Aus diesem Grund wollen wir den Political Remix so gestalten, dass Penny und Baby eine Beziehung miteinander eingehen. Diese Beziehung geht so lange gut, bis der konservative Vater von Baby dahinterkommt und Baby verbietet sich weiterhin mit Penny zu treffen. Aufgrund dessen kommt es zum Streit zwischen Penny und Baby und sie trennen sich (Penny verlässt die Stadt).
Baby ist sehr nachdenklich und traurig darüber. Ihr Vater merkt das und es kommt zu einer Aussprache zwischen Baby und ihrem Vater. Ihr Vater sieht seinen Fehler ein und entschuldigt sich bei Penny. Am Schluss unseres Remix kommen Penny und Baby wieder zusammen.

Monday, November 10, 2014

Iron Man & Thor: Die wahre Geschichte

Eine weitere Gruppe schreibt über ihr Vorhaben:
In Comicverfilmungen werden Superhelden meist als männliches Idealbild dargestellt. Wir persönlich ordnen Superhelden Eigenschaften wie z.B. Stärke, Heterosexualität und Attraktivität zu. Außerdem fühlen sie sich dazu verpflichtet, die Welt vor deren Feinden zu beschützen. Sie interagieren auch immer mit einer besonderen Frau, in die sie sich schlussendlich verlieben.
Wir möchten in unserem Projekt den Genderaspekt der Superhelden umkehren. Dazu werden wir Filmszenen aus Thor und Iron Man verwenden und diese miteinander verknüpfen. Diese zwei Superhelden sollen sich in unserem kleinen Film ineinander verlieben und sich gegenseitig beschützen. Außerdem möchten wir, dass diese Superhelden, durch die von uns zusammengeschnittenen Dialoge, neue Eigenschaften erhalten wie z.B. Fürsorglichkeit und Sensibilität. Wir möchten somit das Bild der typischen Superhelden verändern und zeigen, dass auch diese Figuren homosexuell sein können und Eigenschaften haben, die nicht in das typische Erscheinungsbild eines Superhelden passen. Dadurch soll gezeigt werden, dass sie trotzdem in der Lage sind die Welt zu beschützen.

Eine schrecklich nette Familie vs. Eine himmlische Familie

Die Gruppe, die an diesem Remix arbeitet, beschreibt ihr Projekt wie folgt:
Storyline: Im Vorspann werden die Hauptcharaktere unseres Kurzfilms vorgestellt. Peg, Al, Kelly von der Familie Bundy sowie Annie, Eric und Mary von den Camdens. Brennpunkt des Videos ist die Beziehung von Kelly und Mary. Die beiden Familien leben in der gleichen Nachbarschaft. Die Pastorentochter Mary Camden verliebt sich in Kelly Bundy. Die Camdens, besonders Annie kann und möchte die Liebesbeziehung ihrer Tochter nicht akzeptieren. In ihren Augen ist es falsch einen Menschen des gleichen Geschlechtes auf diese Weise zu lieben. Während die Bundys das Ganze eher offen und locker sehen (Al macht sich über die Camdens lustig), malt Annie Camden sich die schrecklichsten Szenarien aus. Mary ist hin und her gerissen zwischen den Vorstellungen und Normen der Gesellschaft, aber vor allem ihrer Familie und ihren Gefühlen für Kelly.
Ton: Wir schneiden den Ton aus den Videos heraus und fügen selbst einen Text hinzu. Außerdem werden wir die Szenen mit verschiedenen Songs ausstatten, die im Hintergrund laufen werden.
Botschaft/Ziel: Niemand kann sich aussuchen in wen er/sie sich verliebt. Dabei spielt es auch keine Rolle ob es ein Mann oder eine Frau ist. Mary ist Christin und wurde auch nach dem christlichen Glauben erzogen. Homosexualität wurde früher und wird auch heute noch teilweise von der katholischen Kirche abgelehnt. Marys Beziehung zu Kelly wird nicht gutgeheißen und sie befindet sich im Zwiespalt. Auf der einen Seite sind da diese starken und bis dato unbekannten Gefühle für das gleiche Geschlecht. Aber auf der anderen Seite ist da ihre Familie mit den strengen Werten und Vorstellungen. Mit diesem Video wollen wir vor allem ein Problem aufgreifen: Heterosexualität als Norm. In der Gesellschaft wird diese Form der sexuellen Orientierung als Normalität vorausgesetzt.

Friday, November 7, 2014

90-60-90

Die erste Gruppe beschreibt ihr Projekt:
Wir werden einen Political Remix als Semesterarbeit erstellen. Hierbei wird der Augenmerk auf das sexistische Frauenbild, bezogen auf die „Idealmaße 90-60-90“, gelegt. Als Grundlage für unsere kritische Betrachtungsweise dieses Themas werden uns die Serien „Two and a half men“ und „Germanys Next Top Model“ dienen. Dieser Political Remix soll aufzeigen, wie Medien Frauen auf „Körper“ reduzieren und so ein Frauenbild in der Gesellschaft schaffen, das der Realität nicht entspricht und vor allem junge Frauen und Mädchen unter Druck setzt.

Political Remix Video an der Hochschule

Aktuell wird im Seminar "Geschlecht, Medien und Technik-Lernen" an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt | Wien Graz das didaktische Konzept von transFAIRmation mit Studierenden der Erziehungswissenschaften umgesetzt und reflektiert. In den kommenden Blogeinträgen stellen die einzelnen Gruppen ihre Remix-Vorhaben vor, die sie bis Mitte Dezember erarbeiten möchten. Im Gegensatz zur Umsetzung in der Schule können die Seminar-Teilnehmer*innen jeweils für sich frei wählen, welches Material sie für ihre Remixes verwenden möchten. Die Offenheit bietet zwar noch einmal größeren Raum für Kreativität, birgt aber auch die Gefahr einer gewissen Orientierungslosigkeit in Bezug zu den Botschaften, die im jeweiligen Remix vermittelt werden sollen. Dieser soll mit kontinuierlichem und konstruktivem Feedback entgegen gesteuert werden. Das Gelingen der Projekte hängt schließlich zu einem großen Teil mit dem kollaborativen Charakter des Arbeitens in Gruppen und des Lehrenden-Lernenden-Verhältnisses zusammen.

Tuesday, November 4, 2014

transFAIRmation - Offizieller Projektabschluss

Am 28. Oktober feierten die am Projekt beteiligten Schüler*innen, Lehrenden und Wissenschafter*innen den erfolgreichen Abschluss von transFAIRmation. Bei diesem Anlass wurde neben ausgewählten Remix-Videos ein kurzer Film gezeigt, der aus dem Dokumentationsmaterial zusammen gestellt wurde. Mit Urkunden und USB-Sticks, auf denen sich alle Remix-Videos und der Dokumentationsfilm als Erinnerung an die gemeinsame Arbeit befinden, bedankte sich das IFZ bei den Schüler*innen für ihre Beiträge. Lehrende erhielten ebenfalls Urkunden und ein kleines Dankeschön. Überreicht wurden zudem drei gedruckte Exemplare der Projektpublikation, die in den nächsten Tagen auch auf der Projektseite des Forschungsvereins zu finden sein wird. Sie enthält ausführliche Beschreibungung der Grundüberlegungen zum Projekt, dessen Ablauf, Erfahrungsberichte sowie Unterrichtsmaterial und konkrete Hinweise zu einer Umsetzung im Unterricht oder in der Jugendarbeit.


Mittlerweile befindet sich am Eingang der Schule auch die Tafel, die auf die Auszeichnung für das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Frauen mit dem Fairness Award hinweist.


An dieser Stelle möchten wir uns nochmals bei allen Beteiligten, Kolleg*innen, Referent*innen, Unterstützer*innen und Förderer*innen bedanken, die dazu beigetragen haben, dass die Projektidee umgesetzt werden konnte und öffentliche Aufmerksamkeit und Anerkennung erfahren hat.

Thomas Berger & Birgit Hofstätter

Wednesday, October 8, 2014

Terminankündigung: Abschlussfest und Weiterbildungsangebot für Lehrende

Am 28. Oktober wird das gesamte Projekt-Team - Schüler*innen, Lehrende und wir wissenschaftliche Mitarbeiter*innen vom IFZ - in der NMS Albert Schweitzer den Projektabschluss feiern. Interessent*innen aus dem Medienbereich sind herzlich eingeladen, dazu zu kommen und sich über transFAIRmation zu informieren.

Am Nachmittag desselben Tages ist ein Workshop für interessierte Lehrende geplant - dieser wird 14-18 Uhr am IFZ stattfinden. Die beteiligten Lehrenden und Wissenschafter*innen werden dabei zunächst aus dem Projekt erzählen, die Idee und den Hintergrund dazu genauer beschreiben, aber vor allem soll dann Gelegenheit geboten werden, selbst zu remixem und den Ansatz auch praktisch zu erleben. Die Anmeldung zum Workshop ist noch bis Freitag, den 17. Oktober, bei birgit.hofstaetter[at]aau.at möglich.

transFAIRmation als Basis für neue Lehrveranstaltung an der Alpen-Adria Universität-Klagenfurt | Wien Graz

Kommenden Freitag, am 10. Oktober, findet in Klagenfurt der erste Termin der Lehrveranstaltung "Geschlecht, Medien und Technik-Lernen" statt. Das in transFAIRmation entwickelte Unterrichtskonzept wird dabei ein wesentlicher Stützpfeiler sein. Um den Blog auch nach Projektende mit 31. Oktober lebendig zu halten, wird auch weiterhin über thematisch verwandte Aktivitäten berichtet (Publikationen, Vorträge, Weiterbildungen). Zudem wird er auch als Kommunikationsmittel für die aktuelle Lehrveranstaltung dienen - es wird also möglich sein, mitzulesen, wie sich das Konzept bei der Anwendung in der Hochschullehre umsetzen lässt.

Auswahl an Remixes online

Eine erste Auswahl an Remixes, die Schüler*innen in der letzten Phase des Projektes gestaltet haben, ist jetzt online. Geplant war eigentlich, dass die Jugendlichen ihre Produkte selbst hochladen, allerdings gab es zuletzt immer wieder technische Schwierigkeiten und gegen Schulschluss blieb zu wenig Zeit. Entgegen der Bemühungen um die Erfüllung des partizipativen Ansatzes von transFAIRmation musste der Upload nun doch von uns gemacht werden - nur ein Beispiel dafür, dass bei Schulprojekten manchmal schlichter Pragmatismus notwendig ist, um einen Abschluss zu finden.

Friday, August 29, 2014

Beitrag bei der STS Conference Graz 2014 als Artikel verfügbar

Mittlerweile wurde ein ausführlicherer schriftlicher Beitrag über die Hintergründe und theoretischen Überlegungen zu transFAIRmation in den Proceedings der STS Conference Graz 2014 veröffentlicht. Kostenloser Download ist HIER möglich.

Wednesday, July 30, 2014

Fairness Award und was gerade sonst noch passiert

Im Juni wurde der Neuen Mittelschule Albert Schweitzer für die Durchführung des Projektes transFAIRmation vom Bundesministerium für Bildung und Frauen der Fairness Award verliehen, genauer gesagt: den 1. Platz in der Gruppe der 11-14-Jährigen. Der Grazer Stadtrat Kurt Hohensinner, verantwortlich für Bildung und Integration, lud die teilnehmenden Schüler*innen und Lehrenden zur Anerkennung dieses Erfolgs zu sich ins Rathaus ein.


Hier geht es zur Pressemeldung des Ministeriums für Bildung und Frauen

In den letzten Monaten wurde mit der Aufbereitung der Umsetzungsphasen in der Schule begonnen. So wurden Fokusgruppen und Interviews mit Schüler*innen und Lehrenden durchgeführt, Beobachtungsprotokolle zusammen getragen und eine schriftliche Vorher-Nachher-Befragung abgeschlossen. Derzeit werden die Daten geordnet und ausgewertet und Publikationen über das Didaktische Konzept sowie über das Projekt allgemein verfasst. Im Herbst wird der Projekterfolg durch ein gemeinsames Abschlussfest gefeiert, wo hoffentlich auch die Tafel vom Fairness Award für die Außenwand der Schule öffentlich sichtbar sein wird.

Thursday, May 15, 2014

Zwei weitere Vorträge über transFAIRmation bei internationalen Konferenzen

Anfang Mai wurde das Projekt gleich zwei Mal internationalen Forschungscommunities präsentiert: Zunächst bei der Konferenz "Gender, Bodies & Technology" an der Virginia Tech in Blacksburg, Virginia (USA), wo Birgit Hofstätter unter dem Titel "Brokeback Twilight: Media Participation and Queer Politics" über transFAIRmation im Kontext ihrer Dissertation sprach. Nur wenige Tage später wurde von ihr der Vortrag mit dem Titel "Video remix and political participation: A concept for
critical media education" Wissenschafter*innen aus der Technik- und Wissenschaftsforschung bei der STS Conference Graz 2014 im Grazer Meerscheinschlössl präsentiert (ein ausführlicherer Beitrag wird in Kürze zur Nachlese in den Proceedings zu finden sein).


Monday, April 14, 2014

transFAIRmation vs. YouTube. Oder: Warum wir uns dann doch für eine andere Video-Plattform entschieden

Während die Remix-Videos von den am Projekt beteiligten Schüler*innen noch darauf warten, im Rahmen des Informatik-Unterrichts ins Netz gestellt zu werden, wollten wir die Videos, die die Besucher*innen unserer Station bei der Langen Nacht der Forschung in Klagenfurt gestaltet haben, zeitnah zu dieser Veranstaltung veröffentlichen. Bereits beim ersten Upload auf unseren YouTube-Kanal zeigte sich jedoch ein grundlegendes Problem, mit dem wir rechnen mussten, allerdings nicht darauf vorbereitet waren, dass wir so abrupt damit konfrontiert sein würden.
Die Verwendung von urheberrechtlich geschütztem Material ist bekannterweise ein juristisches Minenfeld und aus einem Gespräch mit einem* Experten* für Medienrecht wissen wir, dass es im Bereich der Bildung und Forschung noch Argumentationsmöglichkeiten gibt, die eine derartige Verwendung rechtfertigen könnten, aber abseits davon muss damit gerechnet werden, dass bei Urheberrechtsverletzungen mit der Sperre von Veröffentlichtem bis zu Geltendmachung von Entschädigungszahlungen von Seiten der Rechtsinhaber*innen zu rechnen ist. Das gilt auch für Remix-Videos, wie der gut dokumentierte Fall von Jonathan McIntosh zeigt.

Zurück zu unserem Fall: Bereits Sekunden nachdem der erste Remix von der Langen Nacht der Forschung in unseren YouTube-Kanal als nicht gelistetes Video geladen war (das heißt, das Video kann außer über seinen Link nicht gefunden werden, was die Öffentlichkeit des Videos bereits einschränkt), erhielten wir die Information, dass das Video urheberrechtlich geschütztes Material beinhalte - konkret hat die eingesetzte Software ein Element aus "The Simpsons" identifiziert. Zudem wurden wir darüber aufgeklärt, dass das Video weltweit gesperrt sei und, was uns letztlich zur Aufgabe unseres YouTube-Kanals zwang, dass wir bei drei derartigen Vorfällen von YouTube gesperrt werden und nie wieder einen Kanal erstellen dürften.

Weitere Recherche ergab, dass wir wohl Einspruch gegen die Sperre eines Videos erheben könnten - etwa wenn es sich um einen Remix im Sinne von Fair Use handle (interessanterweise scheint hier ein Video von Jonathan McIntosh auf, der, wie zuvor schon angemerkt, selbst um die legitime Veröffentlichung seiner Arbeit kämpft), diesbezüglich müssten wir uns aber ganz sicher sein (was ist schon sicher?) und wir müssten uns auf einen längerdauernden Prozess einlassen - Ausgang unbekannt. Da wir uns wesentlich öfter als drei Mal auf ein derartiges Prozedere einlassen müssten bzw. unser Kanal gesperrt wäre noch bevor wir alle Videos hochgeladen hätten, haben wir uns dazu entschieden, den Kanal wieder zu löschen und bei einer anderen Plattform auf eine weniger rigorose Verfolgung potentieller Urheberrechtsverletzungen zu hoffen. Wir haben uns nun für Vimeo entschlossen und hoffen, nachdem die ersten zehn Remix-Videos schon online sind und wir noch keine Verwarnungen erhalten haben, dass wir dort zumindest für eine Weile unbehelligt sein können und vor allem dann die wirklich gelungenen Videos unserer Schüler*innen zeigen können.

transFAIRmation in Istanbul und bei Lange Nacht der Forschung 2014 in Klagenfurt

Am 4. April 2014 erfuhr das Projekt transFAIRmation gleich zwei Premieren: Erstens wurde es erstmals vor internationalem Publikum, nämlich bei der EDUCON in Istanbul, von Thomas Berger präsentiert und zweitens wurde es im Rahmen der Langen Nacht der Forschung zum ersten Mal in seiner Gesamtheit einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Gemeinsam mit Projektleiterin Birgit Hofstätter und Klassenlehrer Gregor Münch zeigten die beiden Schüler*innen Celina Koch und Cody Sheets den Besucher*innen des Stands die Grundlagen der Remix-Idee. Die Station war sehr gut besucht, die beiden Jugendlichen bemühten sich um eine geduldige Anleitung zum eigenen Remix, obwohl sich mehrfach bereits weitere Interessent*innen anstellten, um sich selbst an einem Video zu versuchen.
Das Interesse war auch vonseiten der Eltern sehr groß - am Stand wurden nicht nur Fragen zum Projekt sondern auch allgemein zur 'richtigen' Medienerziehung diskutiert. Ein Fazit bleibt nach wie vor, dass kritische Medienrezeption weiterhin bzw. verstärkt ein dringendes Anliegen von Schulen sein sollte, da Kinder und Jugendliche trotz "Kindersperre" bei Internet und eingeschränktem Zugang zu Medien Inhalte konsumieren, die zum einen nicht altersgemäß sind und andererseits problematische Vorbilder vor allem hinsichtlich Geschlechterrollen und Sexualität (bzw. Sexualität in Verbindung mit Gewalt) vermitteln. Nachdem dies nicht zu verhindern scheint, bleibt nur die sprichwörtliche "Flucht nach vorne" und die (nicht nur) schulische Förderung von Bewusstsein für die Wirkmächtigkeit von medialen Bildern auf die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen und ihr begegnen.



Friday, February 28, 2014

Video-Remix im Klassenzimmer

In den Tagen um die Semesterferien wurde das Herzstück des didaktischen Konzepts von transFAIRmation umgesetzt: die Gestaltung eigener Video-Remixes. Der Plan war, nach der Analyse ausgewählter Folgen aus den beiden TV-Serien "Two and a half men" ("Mein cooler Onkel Charlie") und "The Simpsons", Szenen oder Elemente der Handlung durch Video-Remix neu oder anders zu erzählen und somit auch eine kritische Stellungnahme zur Darstellung von (Un-)Fairness zu erzeugen.
Auf Basis einer Erhebung am Schulanfang wurde davon ausgegangen, dass die Anwendungskenntnisse in Bezug auf Videogestaltung bei einem Großteil der Schüler*innen relativ gering sind. Daher musste ein niederschwelliger Zugang zum ausgewählten Computerprogramm Windows Movie Maker hergestellt werden. Ein Lösungsansatz wurde darin gesucht, das Material vorab bereits so zu fragmentieren, dass die Schüler*innen zunächst nur Elemente zusammenfügen mussten. Dabei wurden insgesamt sechs Folgen in kleine Filmclips geschnitten (einzelne Szenen, die nicht verwertbar oder zentral erschienen, wurden nicht berücksichtigt) und dazu jeweils eine Transkription verfasst. Das Resultat sind hunderte sekundenlange Clips und auf Papier gedruckte Fragmente des Drehbuchs, wobei jede Farbe jeweils eine Folge darstellt.


Die "Papierschnipsel" sollten dazu dienen, sich erst einmal Überblick über das vorhandene Material zu verschaffen. Die erste Aufgabe ist, daraus ein neues Drehbuch zu basteln, also die Papierschnipsel neu aneinander zu ordnen und damit eine Geschichte zu erzählen. Je mehr Farben im Drehbuch vorkommen, umso mehr Verbindungen wurden zwischen den einzelnen Folgen hergestellt (es ist also auch möglich, die Simpsons und "Onkel Charlie" zu vermischen).



Der nächste Schritt ist das "Storyboard": In einer comic-artigen Zeichnung werden zusammengehörige Schnipsel als Szene definiert, sodass die Geschichte erst visualisiert wird, bevor die tatsächliche Arbeit am Videomaterial passiert.


Splitter für den Kopfhörer-Ausgang ermöglichten, dass jeweils zwei Schüler*innen an einem Gerät arbeiten und sich gegenseitig beim Zusammenstellen der Videos helfen konnten, da sie über ihre Kophörer immer mithören konnten. Entlang der von den Jugendlichen selbst zusammen gestellten Drehbücher und mit den Verweisen zu den entsprechenden Videoclips auf den einzelnen Papierschnipseln wurden die Videoclips vom Schulserver in das Videoschnittprogramm Windows Movie Maker geladen. Die Entscheidung für diese Software fiel nach den Kriterien der Zugänglichkeit (das Programm ist kostenlos für Geräte mit Windows Betriebssystemen) und der Anwendungsfreundlichkeit (im Vergleich zu z. B. dem kostenpflichtigen Magix Video Deluxe ist die Nutzungsoberfläche des Movie Makers relativ übersichtlich und schlicht gestaltet). Zudem konnte festgestellt werden, dass die Anwendungslogik des Programms Microsoft-Office-Programmen sehr ähnlich ist und hier auf gewisse Vorkenntnisse bei Jugendlichen aufgebaut werden kann.
Nachdem die Jugendlichen das Grundprinzip verstanden haben, sollten sie, so der Plan, sich mit den erweiternden Funktionen des Programms auseinander setzen. So war beispielsweise der nächste Schritte, das Video mit einem Titel und einem Abspann zu versehen, Übergänge zwischen den Videoelementen zu gestalten, eventuell mit visuellen und/oder Audio-Effekten zu experimentieren oder gar selbst aus einem größeren Video Sequenzen herauszuschneiden.

Dieser Umsetzungsabschnitt barg mehrere Herausforderungen, die einerseits auf die hohe Anzahl der beteiligten Schüler*innen und andererseits auf das experimentelle und sehr offen gestaltete Setting zurück zu führen sind. Der oben beschriebene Ablauf bot nur eine grobe Struktur, die allerdings den Einsatz vieler engagierter Kräfte erfordert hätte. Bei einer Anzahl von über 50 Schüler*innen und teilweise hohem Betreuungsbedarf einzelner (es handelte sich bei zwei Klassen um Integrationsklassen) stießen wir in dieser Phase eindeutig an die Grenzen des Machbaren, was auch in den vorangegangenen Phasen der Fall war, sich aber hier am stärksten manifestierte.
Erstens erwies sich die Fülle an Papierschnipsel/Videoclips als Überforderung für die Schüler*innen. Nach einer ersten Annäherungsphase an das Material, in der zahlreiche Videos mit relativ abstrakten Erzählungsverläufen entstanden, versuchten wir durch eine thema-bezogene Vorauswahl von Videos/Drehbuchelementen die Schüler*innen dazu zu ermutigen, sich mit einem konkreten Problem - zum Beispiel der sexistischen Darstellung von Frauen in "Two and a half men" oder zur Fülle von Gewalt-Szenen in "The Simpsons" - zu beschäftigen und dazu einen Remix zu gestalten. Mit  der Fokussierung erhofften wir uns auch besser erkennbare Zusammenhänge zwischen den einzelnen Videoclips. Zudem wurde die Anzahl der Jugendlichen reduziert und nur noch mit jenen gearbeitet, die in der Vorlaufzeit größeres Interesse und Engagement für diese Aktivität gezeigt hatten. Letzteres wollten wir zunächst unbedingt vermeiden und das didaktische Konzept so integrativ wie möglich umsetzen, doch die begrenzte Projektzeit, die uns in der Klasse blieb, ließ uns in dieser Hinsicht keine andere Wahl, als die Feinheiten des Konzepts nocheinmal mit einer kleineren Gruppe herauszuarbeiten. Und so konnten wir die Betreuung bzw. Anleitung intensivieren und einzelne Schüler*innen noch auf fortgeschrittenere Ebenen der Videobearbeitung voranbringen.


Bei zwei Jugendlichen führte dies zu einer Einladung, das Projekt gemeinsam mit einem Lehrer und der Projektleitung bei der Langen Nacht der Forschung 2014 an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt | Wien Graz am 4. April in Klagenfurt zu präsentieren und interessierten Besucher*innen das Konzept und Video-Remix selbst praktisch näher zu bringen. Somit konnte hier auch noch ein Aspekt der peer-to-peer education ausprobiert werden.

Friday, January 17, 2014

Serienanalyse: Eine Woche lang "The Simpsons" und "Two and a half men" diskutieren

Nach den Weihnachtsferien ging transFAIRmation in die nächste Phase. Nachdem sich alle Beteiligten gemeinsam intensiver mit dem Thema Fairness auseinander gesetzt hatten, folgte nun die kritische und systematische Auseinandersetzung mit den beiden unter den Schüler*innen beliebtesten Serien - "The Simpsons" und "Two and a half men".

Die Schüler*innen ordneten sich je nach persönlicher Vorliebe einer der beiden Serien zu und es entstanden drei Gruppen, von denen sich zwei mit "The Simpsons" auseinander setzten und eine mit "Two and a half men". Für jeden der drei Analyse-Tage waren von jeder Serie jeweils zwei Folgen vorgesehen - also insgesamt wurden in dieser Woche von jeder Serie insgesamt sechs Folgen untersucht. Hier ein Überblick der Folgen in der Reihenfolge, wie sie analysiert wurden:

"The Simpsons", Staffel 12:
  • Episode 14 – Die sensationelle Pop-Gruppe 
  • Episode 16 – Lisa knackt den Rowdy-Code
  • Episode 2 – Die Geschichte der zwei Springfields
  • Episode 4 – Lisa als Baumliebhaberin
  • Episode 9 – Der berüchtigte Kleinhirn-Malstift
  • Episode 11 – Die schlechteste Episode überhaupt
"Two and a half men" (in D und Ö auch "Mein cooler Onkel Charlie"), Staffel 1:
  • Episode 23 – Wie die Büffel
  • Episode 24 – Spüren Sie meinen Finger? 
  • Episode 10 Der Truthahn und die Männlichkeit
  • Episode 12 Ich kümmere mich um Prudence 
  • Episode 14 Ich kann mir keine Hyänen leisten
  • Episode 18 Alte Flamme mit neuem Docht

Der erste Analyse-Tag diente dazu, mit dem Ablauf der Analyse vertraut zu werden und vor allem den Umgang mit dem Datenerhebungsblatt zu üben. Für jede Folge wurden dieselben Daten festgehalten: die Geschlechter- und Altersverteilung sowie die Repräsentationen unterschiedlicher Hautfarben unter den Charakteren und beobachtete Formen von Ungerechtigkeit/Diskriminierung. Die Folgen wurden jeweils zwei Mal angesehen, wobei sich die Schüler*innen jeweils auf einen dieser vier Aspekte konzentrierte.

In den darauffolgenden Tagen wurden dann wieder jeweils zwei Folgen in zwei Durchgängen und unter Verwendung des Datenblattes angesehen, dazu kam jedoch, dass zu jeder Folge anhand einer ausgewählten Szene oder eines bestimmten Handlungsstrangs ein spezifisches Thema bzw. eine konkrete Form der Ungerechtigkeit oder Diskriminierung im Rahmen einer Übung herausgearbeitet wurde. So wurden beispielsweise bei der Simpsons-Folge "Die Geschichte der zwei Springfields" der Konflikt zwischen gesellschaftlichen 'Klassen' oder bei "Die schlechteste Episode überhaupt" das Zusammentreffen von Sexismus, Altersdiskriminierung und Stigmatisierung von dicken Menschen thematisiert. Bei "Two and a half men" bieten sich sämtliche Folgen zur Diskussion von Sexismus an, bei "Der Truthahn und die Männlichkeit" wurde allerdings besonders eine Szene bearbeitet, in der Judith, Alans Ex-Frau, von Alans Mutter gegenüber Judiths Eltern als Lesbe geoutet wird. Fremd-Outing wurde besonders im peerconnexion-Workshop thematisiert und war insofern als Diskussionsthema naheliegend.
In der Folge "Alte Flamme mit neuem Docht" stand vor allem das Thema Transsexualität bzw. Transphobie im Mittelpunkt, wobei hier auf ähnliche Weise wie schon bei den Simpsons in der Folge "Die schlechteste Episode überhaupt" auch die Skandalisierung von Liebesbeziehungen zwischen älteren Frauen und jüngeren Männern recht gut aufgegriffen werden konnte.

Am letzten Tag der Analysewoche wurden im jeweiligen Klassenverband, wo nun sowohl Schüler*innen mit Analyseschwerpunkt bei "The Simpsons" wie auch Schüler*innen mit Expertise für "Two and a half men" vertreten waren, die Ergebnisse ausgetauscht. So erzählten sich die Schüler*innen gegenseitig kurz, welche Folgen sie sich angeschaut haben und gestalteten zu den Episoden, die sie persönlich am meisten beschäftigt hatten, ein Poster.