Auf Basis einer Erhebung am Schulanfang wurde davon ausgegangen, dass die Anwendungskenntnisse in Bezug auf Videogestaltung bei einem Großteil der Schüler*innen relativ gering sind. Daher musste ein niederschwelliger Zugang zum ausgewählten Computerprogramm Windows Movie Maker hergestellt werden. Ein Lösungsansatz wurde darin gesucht, das Material vorab bereits so zu fragmentieren, dass die Schüler*innen zunächst nur Elemente zusammenfügen mussten. Dabei wurden insgesamt sechs Folgen in kleine Filmclips geschnitten (einzelne Szenen, die nicht verwertbar oder zentral erschienen, wurden nicht berücksichtigt) und dazu jeweils eine Transkription verfasst. Das Resultat sind hunderte sekundenlange Clips und auf Papier gedruckte Fragmente des Drehbuchs, wobei jede Farbe jeweils eine Folge darstellt.
Die "Papierschnipsel" sollten dazu dienen, sich erst einmal Überblick über das vorhandene Material zu verschaffen. Die erste Aufgabe ist, daraus ein neues Drehbuch zu basteln, also die Papierschnipsel neu aneinander zu ordnen und damit eine Geschichte zu erzählen. Je mehr Farben im Drehbuch vorkommen, umso mehr Verbindungen wurden zwischen den einzelnen Folgen hergestellt (es ist also auch möglich, die Simpsons und "Onkel Charlie" zu vermischen).
Der nächste Schritt ist das "Storyboard": In einer comic-artigen Zeichnung werden zusammengehörige Schnipsel als Szene definiert, sodass die Geschichte erst visualisiert wird, bevor die tatsächliche Arbeit am Videomaterial passiert.
Splitter für den Kopfhörer-Ausgang ermöglichten, dass jeweils zwei Schüler*innen an einem Gerät arbeiten und sich gegenseitig beim Zusammenstellen der Videos helfen konnten, da sie über ihre Kophörer immer mithören konnten. Entlang der von den Jugendlichen selbst zusammen gestellten Drehbücher und mit den Verweisen zu den entsprechenden Videoclips auf den einzelnen Papierschnipseln wurden die Videoclips vom Schulserver in das Videoschnittprogramm Windows Movie Maker geladen. Die Entscheidung für diese Software fiel nach den Kriterien der Zugänglichkeit (das Programm ist kostenlos für Geräte mit Windows Betriebssystemen) und der Anwendungsfreundlichkeit (im Vergleich zu z. B. dem kostenpflichtigen Magix Video Deluxe ist die Nutzungsoberfläche des Movie Makers relativ übersichtlich und schlicht gestaltet). Zudem konnte festgestellt werden, dass die Anwendungslogik des Programms Microsoft-Office-Programmen sehr ähnlich ist und hier auf gewisse Vorkenntnisse bei Jugendlichen aufgebaut werden kann.
Nachdem die Jugendlichen das Grundprinzip verstanden haben, sollten sie, so der Plan, sich mit den erweiternden Funktionen des Programms auseinander setzen. So war beispielsweise der nächste Schritte, das Video mit einem Titel und einem Abspann zu versehen, Übergänge zwischen den Videoelementen zu gestalten, eventuell mit visuellen und/oder Audio-Effekten zu experimentieren oder gar selbst aus einem größeren Video Sequenzen herauszuschneiden.
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